Finanzminister Lindner zeigt sich überzeugt: Die Wirtschaft benötigt neue Impulse, um wieder zu wachsen. Dazu gehört für ihn auch die Arbeitseinstellung der Deutschen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert von den Deutschen, ihre Einstellung zur Arbeit zu überdenken. In der ARD-Sendung »Caren Miosga«, sagte er, die Arbeitsmotivation der Bürger sei wichtig für die Entwicklung der Wirtschaft. Man müsse den Menschen »Lust machen auf die Überstunde« sagte Lindner. Unter Umständen sei auch eine »Mentalitätsreform« notwendig, da Arbeit nicht nur eine finanzielle Funktion erfülle. »Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«. […]

  • UESPA_Sputnik@lemmy.worldOP
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    3 months ago

    »Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«.

    Sinnstiftend habe ich in meinem Leben bislang nur Arbeit wahrgenommen, die ich für private Zwecke oder im Ehrenamt erledigt habe. Erwerbsarbeit hat für mich nur dahingehend Sinn, dass am Monatsende Geld auf dem Konto ist. Ich beneide jeden, der seine Erwerbsarbeit auch darüber hinaus (zumindest teilweise) als sinnstiftend empfindet. Mir ist das in knapp zwei Jahrzehnten und in verschiedenen Jobs noch nicht gelungen.

    • CosmoNova@lemmy.world
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      3 months ago

      Als ob Lindner eine Ahnung von irgendwas hätte. Geschweige denn von sinnvoller Arbeit. Abgesehen davon sind Überstunden per Definition das genaue Gegenteil von „Struktur“. Der Typ faselt mal wieder nur dummes Zeug damit man überhaupt über ihn redet.

    • lichtmetzger@feddit.de
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      3 months ago

      Als Coder habe ich schon hier und da sinnvolle Dinge umgesetzt, vor kurzem z.B. eine Fahrplanapp für ein regionales Busunternehmen. Ich glaube, Leute möchten gerne online nachsehen, mit welchem Bus sie wo hinkommen, das war ein sinnvolles Projekt, was ich auch mit Motivation umgesetzt habe.

      Allerdings ist in meinem Beruf auch sehr, sehr viel Scheiße dabei. Arbeit kann sinnstiftend sein, aber wenn man den Sinn seines Lebens nur aus der Arbeit zieht, ist das sehr traurig.

    • AggressivelyPassive@feddit.de
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      3 months ago

      Mir schon. Ich mach aktuell die Verwaltung digital und kann mir zumindest einbilden, dass das Land dadurch ein klitzekleines bisschen besser wird.

  • macniel@feddit.de
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    3 months ago

    Man stelle sich vor, dass man seinen Alltag auch ganz ohne Arbeit strukturiert bekommt.

  • RichieRich@feddit.de
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    3 months ago

    Vergleicht mal lieber die Produktivität von vor 40 Jahren mit der von heute. Da brauchte es zig Leute mehr, um was auf die Beine zu stellen, heutzutage ist die Arbeitsverdichtung dermaßen hoch, dass man sogar durch Pomodoro-Techniken, gezielten Pausen und Entspannungsübungen noch versuchen will, das letzte aus der Produktivität des Mitarbeiters rauszupressen. Die Burn-Out-Quoten steigen, die Leute sind ausgelaugt und werden mental krank. Wenn man wenigstens was vom Kuchen abbekäme. Vergleicht man den Gini Index von damals und früher und das Lohngefälle zwischen Unternehmensleitung und einfachem Mitarbeiter sieht man, das da seit Jahren eine Entwertung der Arbeitsleistung der unteren Einkommen stattfindet. Also erzähl mir nix von Überstunden, Lindner, bezahl die Leute richtig für die Mehrarbeit! Dann gehen die Leute auch mehr arbeiten. Wenn über die Hälfte der Extra-Zeit wieder für die Steuer draufgeht, wollen sich die Mitarbeiter den Stress nicht geben, da es am Ende nix bringt sondern nur krank macht.

    • glasgitarrewelt@feddit.de
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      3 months ago

      Steuern sind nichts schlechtes. Schlecht verwendete Steuergelder hingegen schon - wie z.B. die Diäten für Lindner.

  • bw1faeh0@feddit.de
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    3 months ago

    Hier bei uns kann man nicht mal 8 Stunden pro Tag arbeiten, da die Kita nur von 7-16 Uhr auf hat. Schon allein deshalb müssen beide in Teilzeit und versetzt arbeiten.

    Er zähl mir nichts von Arbeitseinstellung.

  • avater@lemmy.world
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    3 months ago

    Ich hab grad Lust dem Lindner nen Mopped ins Kreuz zu werfen, echt jetzt junge…

    • aksdb@lemmy.world
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      3 months ago

      Wenn der weiter so Scheiße labert, greift seine Zahnbürste bald ins Leere!

    • muelltonne@feddit.de
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      3 months ago

      Klingt total super, aber dann haben innerhalb von 3 Wochen alle neuverhandelte Arbeitsverträge mit 10 Wochenstunden und hauen 30 Überstunden die Woche raus.

      • Thewheeeeeeeeeel@lemmy.world
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        3 months ago

        Überstunden würden offensichtlich erst als steuerfrei gelten wenn sie über der gesetzlichen Vollzeit von 40h sind.

    • starchylemming@lemmy.world
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      3 months ago

      das wird dann bestimmt nicht missbraucht. nein.

      mehr Sonderregeln, die das System Schwächen ist aber genau das Ding dieser Partei 😎

      • Jagermo@feddit.de
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        3 months ago

        Wenn Chrissi mit dummen Ideen kommt, muss er damit rechnen, dass sie ausgenutzt werden. Ich würde entspannt auf ne 10 Stunden Woche gehen und den Rest Überstunden:)

  • DarkThoughts@fedia.io
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    3 months ago

    Unter Umständen sei auch eine »Mentalitätsreform« notwendig, da Arbeit nicht nur eine finanzielle Funktion erfülle. »Arbeit ist doch auch Sinnstiftung, das strukturiert den Alltag«

    Arbeit macht frei?

    • wieson@feddit.de
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      3 months ago

      Schön strukturierter Alltag, wenn ich nicht mehr weiß, wann ich nach Hause komme.

      • DarkThoughts@fedia.io
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        3 months ago

        Und du praktisch sofort ins Bett kannst, weil du in ein paar Stunden schon wieder zur Arbeit musst.

        • Tiptopit@feddit.de
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          3 months ago

          Vielleicht könnte man dann einfach in so Gruppenunterkünften bei der Arbeit unterkommen? Schön mit hohem Zaun drum, dann kann auch keiner dein Zeug klauen…

    • Takios@feddit.de
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      3 months ago

      Mentalitätsreform…bei dem Wort kriege ich echt Gänsehaut. So als würde Lindner per Dekret unsere Gedanken ändern wollen.

  • Dragster39@feddit.de
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    3 months ago

    Ich bin mir bei ihm nicht sicher, ob er sowas wirklich ernst meint und in seiner kleinen, eigenen Welt lebt oder ob er schon an dem Punkt angekommen ist, an dem ihm alles egal ist und er nur noch aus Spaß in der Politik ist und Realsatire lebt.

    • Thewheeeeeeeeeel@lemmy.world
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      3 months ago

      Naja ich hab schon so Menschen im Bekanntenkreis die solche Aussage auch bringen insofern kann ich mir das schon vorstellen dass er das auch ernst meint.

      Aber eher gibt es eben Menschen die sowas gut finden und damit Politik die ihm bzw. seiner Klientel helfen unterstützen.

  • amiuhle@feddit.de
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    3 months ago

    Ich fordere von Christian Lindner, seine Einstellung zur Wichtigkeit von Wirtschaftswachstum zu überdenken. Nur weil die marktradikalen bei der FDP sich nix anderes sinnstiftendes im Leben vorstellen können heißt das ja nicht, dass es allen so geht.

    • aaaaaaaaargh@feddit.de
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      3 months ago

      Wirtschaftswachstum ist sehr wichtig in einer Volkswirtschaft. Das Problem ist nur, dass Wirtschaft und Soziales seit Jahrzehnten gegeneinander ausgespielt werden, um guten Wind für Großkonzerne zu erzeugen. Sieh es mal so: eigentlich sollten es du und ich und alle hier sein, die die Wirtschaft lenken und nicht andersherum.

      • amiuhle@feddit.de
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        3 months ago

        Wirtschaftswachstum ist sehr wichtig in einer Volkswirtschaft.

        Nö. Im Kapitalismus ist das sehr wichtig. In einer Volkswirtschaft ist ganz allgemein wichtig, dass sie langfristig und nachhaltig funktionieren kann, und ob sich das mit exponentiellem Wachstum vereinbaren lässt, wissen wir noch nicht.

        • aaaaaaaaargh@feddit.de
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          3 months ago

          Das letzte mal, als ich nachgeschaut habe, lebten wir aber in einer kapitalistischen Volkswirtschaft. Wie kommst du auf exponentielles Wachstum?

          • sobanto@feddit.de
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            3 months ago

            Ich denke dass gemeint ist dass bei einem BIP von 100€ ein Wachstum von 5% im Jahr bedeutet dass es auf 105€ wächst. Um die quote von 5% zu halten sind für das nächste Jahr aber nicht mehr 5€, sondern 5,25€. Jetzt sind wir bei 110,25€, 5% darauf waren 5,51€. Sprich das dritte Wachstum ist trotz jeweils 5% um 10% höher als das erste Wachstum.

            • aaaaaaaaargh@feddit.de
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              3 months ago

              Okay, danke für das Beispiel. Ich verstehe es, aber das ist entweder wieder irgendeine besonders abstrakte Zinseszinsgeschichte über die 30te Ableitung und 80 Kofaktoren oder es ist einfach nicht exponentiell.

              • sobanto@feddit.de
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                3 months ago

                Ich beziehe mich auf den normalen Zinseszins, da findet man im Internet aber sich auch eine bessere Erklärung als das was ich eben da hin gepfuscht habe. Ob das auch das ist was der eigentliche Kommentar gemeint hat weiß ich natürlich nicht.

                • aaaaaaaaargh@feddit.de
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                  3 months ago

                  Vermutlich hast du recht, aber ich verstehe nicht, was das jetzt mit Kapitalismus ausschließlich zu tun hat. Soweit ich weiß, gab es Zinseszinsen schon in der Antike. Es ist ja nicht so, als wenn man einfach sagen könnte: wir sind Volkswirtschaft, deswegen haben wir keine merkantilistischen Wurzeln in unserem System.

          • Don_alForno@feddit.de
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            3 months ago

            Wenn wir jedes Jahr um z.b. 2% wachsen wollen, ist das Wachstum beschrieben durch den Faktor 1,02x (x die Zahl der Jahre). Das ist exponentielles Wachstum (die Zeitvariable ist im Exponenten).

  • ladicius@lemmy.world
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    3 months ago

    Man teile ihm mit, er könne mich im Arsch lecken.

    Erst das Land vor die Wand fahren, um die fetten Unternehmergewinne möglich zu machen, und dann sollen andere dieses schon immer schwachsinnige System mit ihrer Lebenszeit noch weitertreiben. Ja, nee, is klar.

  • hollunder@discuss.tchncs.de
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    3 months ago

    Er meint eine Überstunde pro Jahr richtig? Wenn man mehr braucht, sitzt in den Ebenen weiter oben die Inkompetenz und kann nicht planen bzw Personal einstellen. Wenn die Arbeit da ist und gemacht werden muss, dann kann sie auch gezahlt werden…

  • Anderenortsfalsch@discuss.tchncs.de
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    3 months ago

    Lindner liebt die Frauen:

    • mehr Frauen sollen arbeiten
    • sie sollen weniger Teilzeit arbeiten
    • sie sollen Überstunden machen
    • sie sollen mehr Kinder kriegen
    • am Geld für Kinderbetreuung wird gespart
    • am Müttergenesungswerk und an der Kinder- und Jugendarbeit wird gespart
    • sie sollen länger arbeiten und nicht in Rente gehen
    • in Covid haben sie die größte Last getragen und N U L L Kompensation dafür gesehen

    Müttern (Eltern) zu sagen sie bräuchten einen strukturierten Alltag und müssten an ihrer Arbeitseinstellung arbeiten ist ihnen frontal ins Gesicht schlagen.

    Der Mann hat die Mentalität eines Bulldozers und ich bin nicht sicher ob ich der Maschine da nicht unrecht tue.

  • Sockenklaus@sh.itjust.works
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    3 months ago

    Ächz… Produktivität kann man im Grunde auf zwei Arten steigern: Die investierte Arbeit erhöhen oder die Produktivität pro Arbeitsstunde steigern. Für letzteres bräuchte man Innovation und Investitionen in fortschrittlichere Methoden der Produktion und was empfiehlt Chrissi Lindner? Die Brute-Force-Methode… In einer alternden Gesellschaft, in der Menschen durch ungenügende Kita-Versorgung, fehlende Ganztagsschulen, unzureichende pflegerische Versorgung und unsinnige Arbeitsbeschränkungen für Asylbewerber aktiv vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden. Super Idee…

    • brainrein@feddit.de
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      3 months ago

      Und: man kann die durch Produktionszuwächse erhöhten Gewinne mit den Arbeitnehmern (die die erhöhte Produktivität möglich machen) teilen oder sie allein den Kapitalisten überlassen.

  • Don_alForno@feddit.de
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    3 months ago

    Und Überstunden strukturieren wie genau den Alltag, wenn abends keine Zeit mehr zum kochen bleibt, oder um seine Kinder ins Bett zu bringen?

    Ich finde ja, wichtig für die Wirtschaft ist die Einstellung reicher Menschen zu ihrem Vermögen. Das ist schließlich mehr als nur Geld. Das soll ja auch dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Wir müssen Milliardären endlich wieder Lust machen auf die Umverteilung.

  • Seven@feddit.deM
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    3 months ago

    Also ich mache gerne Überstunden und bin auch oft so zwischen Tür und Angel mobil erreichbar. Das Produkt ist super und der Job abwechslungsreich.

    Ich bin aber erst so engagiert dabei, seitdem ich einen vernünftigen Arbeitgeber habe, Zeitkonto und Teil des größten Tarifvertrages Deutschland bin. Hier versucht niemand mich auszubeuten oder mir während meiner Krankheit noch mit Tätigkeiten zu belästigen.

    Das ist also kein Mentalitätsthema. Wenn Arbeitgeber scheisse sind, dann habe ich auch kein Bock. Ende.