• Grogon@lemmy.world
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    2 days ago

    Hat viel positives und negatives, aber mal ehrlich… zumindest den Städten in denen ich unterwegs bin ist Grafiti überwiegend: “ACAB”; “FCKNZIS”, … usw.

    Wenn Graffiti legal und bezahlt wird, wird’s oft auch richtig gut. Die Künstler haben mehr Zeit und auch die Möglichkeit, bessere Materialien zu nutzen, was widerum dafür sorgt, dass die Kunst auch länger schön bleibst und nicht so schnell verblasst. Außerdem wird Graffiti so nicht mehr als Vandalismus angesehen, sondern als echte Kunst. Am Ende profitieren alle – die Künstler kriegen Anerkennung und die Leute in der Stadt können sich über coole, legale Kunst freuen.

    Würde es unterstützen, wenn irgendwelche Random Firmen bei uns die ganzen Schwurbler Grafiti wie “AntiVaxCrew” o. ä. übermalen lassen würde.

    Und lieber einen Stacheleber oder Raptor aus WoW an der Fassade als den 30. “ACAB” Kürzel.

    • luciferofastora@feddit.org
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      2 days ago

      Ein Argument für Guerilla-Graffiti ist der Ausdruck öffentlicher Meinungsbildung. FCKNZS und FCKAFD trägt dazu bei, der Normalisierung von Nazi-Ideologien entgegenzuwirken. So bemüht wie die öffentlichen Medien sind, sie als legitim darzustellen finde ich es wichtig und richtig auf anderen Kanälen dem zu widersprechen und die (Neo-)Nazis auch als solche zu bezeichnen.

      Was wir sehen beeinflusst unseren Eindruck unserer Mitmenschen und der Normalität von Haltungen. Ist Graffiti die beste Option dafür? Weiß ich nicht, aber wenn die Medien mit der besten Reichweite einer Apologisten-Kultur unterliegen ist mir jedes Mittrel recht.

      Konsequenterweise müsste ich damit auch Meinungen wie AntiVaxCrew zulassen. Da bin ich natürlich voreingenommen von meiner eigenen Überzeugung, nach der solche Behauptungen gesellschaftsgefährdend sind, aber solange sie nicht aktiv Hass gegen die demokratische und tolerante Ordnung schüren sollte ich sie auch dulden.

      Ich stimme dir zu, das ordentliches, professionelles Graffiti was gutes ist und gefördert gehört, wie die Künste allgemein. Ich stimme dir auch zu, dass diese politischen Kritzeleien nicht schön sind. Die aktuelle Realität ist halt leider auch unschön, da finde ich einen hässlichen Spiegel vertretbar. Nicht wünschenswert, aber vertretbar.

      In einer idealen Welt, in der solche Slogans unnötig sind, wäre es schön wenn bezahlte Künstler so manche nackte Betonoberfläche dekorieren und mit buntem Leven füllen. Da sind wir uns glaube ich einig.


      ACAB hab ich gemischte Gefühle, nicht weil ich dem eigentlichen Sinn dahinter widerspreche sondern eher weil er gerne missverstanden (und -repräsentiert) wird. Ich halte den Slogan für ungeschickt gewählt, wenn er andauernd wieder eine Erklärung braucht. Besseren Vorschlag hab ich aber keinen. Is auch eigentlich nicht Thema hier.