Ein Junger Neonazi muss zum ersten mal in seinem Leben seine Einstellung begründen und versagt auf ganzer Linie. Laut eigener Aussage ist seine ganze Familie offen rechtsradikal.
Mann kann nur hoffen das seine noch nicht ganz abgedriffteten Freunde ihn da rausretten und er dadurch eine Change im Leben bekommt und er nicht umgekehrt diese da noch mit reinzieht.
Ein verleiten zu strafrechtlichen Aussagen sehe ich hier auch nicht. Es wurden wirklich nur Fragen gestellt und nichts in den Mund gelegt.
Außerdem muss ich sagen, dass es hier nicht um mediale Unterhaltung geht, sondern um Aufklärung. Es zeigt einfach deutlich, was für eine desaströse politische Bildung hier im Land herrscht, wenn solche Aussagen sich vermehrt durchsetzen können.
Aber ja, man hätte die Stimme aus Identifizierungsgründen nachvertonen können. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es rechtlich gesehen auch geboten gewesen ist. Wenn nicht, dann ist es eine moralische Frage und ich bin mir nicht sicher, ob wir unsere moralischen Standards ausgerechnet bei waschechten Nazis besonders hervorheben müssen. Aber das ist nur meine Meinung.
Ich finde den Standard sollten wir als Gesellschaft beibehalten, dass jugendliche bis ins Erwachsenenalter einen Schutzanspruch haben und dieser von Medienschaffenden entsprechen beachtet wird. Solche abgehängten Jugendlichen haben ja durchaus das Bedürfnis Aufmerksamkeit zu bekommen, sei es durch Gewalt, Hass oder social Media, und da sollte meiner Ansicht nach ein Erwachsener “Journalist” entsprechendes Augenmerk drauf haben. Wenn die Grenz bei Nazis für andere und dich aufgehoben ist, ok, dann bin ich damit gegenteiliger Auffassung in der Minderheit oder alleine.
Hinsichtlich deinem letzten und ersten Absatz stimmte ich durchaus zu, dass wir offensichtlich in der politischen Bildung ein Defizit habe und ergänzend sehr viele Menschen abgehängt werden. Aber wäre das nicht ein richtig guter Ansatz für eine Reportage gewesen, herauszufinden woher die Jugendlichen herkommen und dann sich die Schule mal genauer anzusehen?