Einwanderer nach Deutschland sollen künftig weniger Bargeld erhalten. Die Einführung einer Bezahlkarte ist nun für alle Bundesländer beschlossen. Zwei wollen allerdings einen Sonderweg gehen.
Verstehe, dass das zum Problem werden kann, wenn sich die Bedingungen deutlich verschlechtern, ehrlich gesagt kann ich das aber aufgrund einer Bezahlkarte nicht erkennen.
Der zweite Punkt mit dem positiven Effekt in den ärmeren Heimatländern - tut mir Leid da habe ich eine andere Auffassung. Ich denke, da werden eher noch Leute ermutigt, den wirtschaftlichen Bedingungen in ihrem Land zu entfliehen. Aber wie ich bereits im anderen Beitrag erwähnte: das ist ein Thema, dass schon in der Urfassung der UNHCR besteht und die Politik nicht gelöst bekommt. Ich möchte das daher hier nicht weiter diskutieren.
Die Analogie mit dem Kommunismus war sicher nicht gerade glücklich. Ich wollte damit meinen Unmut zum Ausdruck bringen, dass immer schnell gesagt wird, ja wir sind für diese menschlichen, ethisch verpflichteten Dinge, müssen Leute aufnehmen, Asyl bieten und unseren Verpflichtungen nachkommen, auf der anderen Seite aber nie über die finanziellen Dinge gesprochen wird. Wir haben momentan in den Kommunen, die Aufnahme von Asylbewerber machen Zeltstädte und Container und sind organisatorisch am Limit. Wie viel Geld sollen wir denn da in so ein System pumpen? Entweder müssen wir mehr Unterkünfte bauen oder in unseren Verfahren extrem schneller werden. Beides kostet und exorbitant schießen die Kosten in die Höhe. Wie löst man diesen Sachverhalt auf? Wir bekommen noch nicht einmal 400.000 Sozialwohnungen gebaut, was das Ziel in einem Jahr war, wie sollen wir denn 680000 neue Leute jedes Jahr aufnehmen?
tut mir Leid da habe ich eine andere Auffassung. Ich denke, da werden eher noch Leute ermutigt, den wirtschaftlichen Bedingungen in ihrem Land zu entfliehen.
Das steht soweit ich mich erinnere den empirischen Messungen entgegen. Ich kann dir aber spontan auch keine gute Quelle unter die Nase halten. Lassen wirs dabei.
Ich wollte damit meinen Unmut zum Ausdruck bringen, dass immer schnell gesagt wird, ja wir sind für diese menschlichen, ethisch verpflichteten Dinge, müssen Leute aufnehmen, Asyl bieten und unseren Verpflichtungen nachkommen, auf der anderen Seite aber nie über die finanziellen Dinge gesprochen wird. Wir haben momentan in den Kommunen, die Aufnahme von Asylbewerber machen Zeltstädte und Container und sind organisatorisch am Limit. Wie viel Geld sollen wir denn da in so ein System pumpen? Entweder müssen wir mehr Unterkünfte bauen oder in unseren Verfahren extrem schneller werden. Beides kostet und exorbitant schießen die Kosten in die Höhe. Wie löst man diesen Sachverhalt auf? Wir bekommen noch nicht einmal 400.000 Sozialwohnungen gebaut, was das Ziel in einem Jahr war, wie sollen wir denn 680000 neue Leute jedes Jahr aufnehmen?
Das sind legitime Probleme und die Antworten darauf sind schwer. Besonders dann ist es aber mMn wichtig nicht einfach irgendwelche Worte herumzuwerfen. Der Kern des Problems ist mMn: Wir haben uns verpflichtet Menschen in Not zu helfen wenn sie zu uns kommen. Das steht so in userer Verfassung. Daraus ergibt sich ein Problem wenn wir dem ganzen nicht die finanziellen Mittel zur verfügung stellen die es braucht. Wir stehen jetzt an der Entscheidung ob wir unsere Werte aufgeben wollen oder ein wenig von unserem Wohlstand für unsere Werte opfern wollen. Wie du selber in einem anderen Kommentar festgestellt hast hätten wir noch einiges an finanzieller Kapazität wenn wir an die oft illegal angehäuften Vermögen der Superreichen gehen würden.
Die logistischen Fragen sind sicherlich wichtig und insbesondere zeitlich drängend, müssen aber eben hinter dieser Grundsatzfrage zurück stehen. Leider zögert sich die beantwortung dieser Frage immer wieder heraus und beantwortet sie damit auch schon ein Stück.
Vielleicht sollte man darauf hinwirken, dass die Leute die in der beschissensten Situation sind Hilfe erhalten, anstatt der Leute die in ihrem Land verhältnismäßig gut gestellt sind und nicht schutzbedürftig sind?
Das ist ne ziemliche Nichts-Aussage oder? Natürlich sollte man darauf hinwirken wenn man Entwicklungshilfe macht. Aber was genau siehst du da jetzt als Konsequenz?
Ein Teil der Menschen die Asyl beantragen fliehen vor relativer Armut in ihrem Land. Damit sie das machen können, müssen sie aber zwangsläufig nicht zu den ärmsten Personen in der Bevölkerung gehören.
Das System ist so vollkommen ineffektiv. Sinnvoller wäre es solche Leuten klar zu machen, dass es keine Perspektive für sie in Deutschland gibt. Stattdessen sollte man - wenn ich entscheiden dürfte - gerne viel mehr Personen auf sicherem Weg ins Land holen, die tatsächlich schutzbedürftig sind.
Es geht beim Asyl nicht primär um Schutz vor Armut. Wenn man sich mal anschaut woher die Menschen aktuelle kommen die tatsächlich Asyl beantragen [0]:
100.000 Syrien
60.000 Türkei
50.000 Afghanistan
20.000 Irak + Iran
25.000 Georgien + Russland + Somalia + Eritrea
Das sind alles Länder aus denen man (auch) wegen Armut fliehen kann, Asyl bekommen die Menschen aber weil es in den Ländern für einige Menschen massive Gefährdungen gibt. Auch für Menschen die Geld haben.
Dazu kommen dann noch ca 60.000 Anträge von “sonstigen”. Da sind bestimmt auch die dabei, die du beschreibst. Das ist aber wenn man das mal zusammen rechnet ca ein Viertel aller Anträge und das auch nur wenn davon ausgeht, dass alle davon nur vor Armut fliehen und tatsächlich keine Aussicht auf einen Aufenthaltstitel haben.
Stattdessen sollte man - wenn ich entscheiden dürfte - gerne viel mehr Personen auf sicherem Weg ins Land holen, die tatsächlich schutzbedürftig sind.
Da würde ich dir vollkommen zustimmen. Eigentlich bräuchten wir geregelte Wege für Asylanträge und dann auch Einreise im Ausland. Denn es gibt ganz klar eine Ungerechtigkeit, dass sich nicht alle die gefährdet sind eine Flucht leisten können. Oder zu alt/krank/was immer sind um eine Flucht zu schaffen.
ehrlich gesagt kann ich das aber aufgrund einer Bezahlkarte nicht erkennen.
Also in Berlin dauert es locker mal 3-6 Monate, bis man einen Termin auf dem Amt bekommt.
D.h. sobald irgendwas mit der Karte nicht stimmt, sitzt man dann ggf. mehrere Monate ohne jegliches Geld dar, oder es müssen alle anderen Termine dann grundsätzlich verschoben werden, was bedeutet, dass die Verwaltung noch langsamer und noch ineffizienter wird.
Allein die Tatsache, dass künftig die Menschen jeden Monat zum Amt gehen müssen. Entweder müssen sie dafür persönlich bei einem Sachbearbeiter vorsprechen, der auch alle andere Informationen prüft, oder es gibt einfach einen Automaten und das Argument von “habhaft werden” entfällt komplett, weil dann eben jeder mit der Karte zum Automaten gehen kann.
Weißt du was dagegen die Kosten richtig krass drücken würde? Wenn man den Menschen nicht erst nach Jahren eine Arbeitserlaubnis gibt, sondern direkt. Dann können die, und ich weiß das klingt jetzt völlig ungewohnt und neu, dann können die nämlich ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten, zahlen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge und können auch soviel Geld an ihre Familien senden, wie noch übrig ist. Aber dann würde man sie ja wie Menschen behandeln und ihnen Würde geben. Und noch schlimmer, man würde den Arbeitsmarkt stabilisieren, der über die nächsten zwei Jahrzehnte jedes Jahre hundertausende Arbeitskräfte verliert.
Völlig richtig, das beste wäre, wenn man die Leute nicht in der Warteschleife “verschimmeln” lassen würde und sie einfach mal arbeiten lassen würde. Warum das in Deutschland so lange dauert, würde ich auch gerne mal wissen. Vielleicht erklärt mir das ja mal jemand vom Amt.
Hubert Aiwanger fordert genau das übrigens auch. Er will das um Leute mit geringen Kultur-, Rechts- und Deutschkentnissen direkt ausgebeutet werden zu lassen.
Das Asylrecht sieht vor, dass ein Asylantrag geprüft und darüber entschieden wird. Wenn Schutzgründe bestehen sollten die Person möglichst schnell integriert werden, wenn nicht dann möglichst schnell ausreisen bzw. abgeschoben werden.
Die aktuelle Verfahrenszeiten sind zu lange, weswegen die Leute ewig warten müssen, was schlecht ist.
Verstehe, dass das zum Problem werden kann, wenn sich die Bedingungen deutlich verschlechtern, ehrlich gesagt kann ich das aber aufgrund einer Bezahlkarte nicht erkennen.
Der zweite Punkt mit dem positiven Effekt in den ärmeren Heimatländern - tut mir Leid da habe ich eine andere Auffassung. Ich denke, da werden eher noch Leute ermutigt, den wirtschaftlichen Bedingungen in ihrem Land zu entfliehen. Aber wie ich bereits im anderen Beitrag erwähnte: das ist ein Thema, dass schon in der Urfassung der UNHCR besteht und die Politik nicht gelöst bekommt. Ich möchte das daher hier nicht weiter diskutieren.
Die Analogie mit dem Kommunismus war sicher nicht gerade glücklich. Ich wollte damit meinen Unmut zum Ausdruck bringen, dass immer schnell gesagt wird, ja wir sind für diese menschlichen, ethisch verpflichteten Dinge, müssen Leute aufnehmen, Asyl bieten und unseren Verpflichtungen nachkommen, auf der anderen Seite aber nie über die finanziellen Dinge gesprochen wird. Wir haben momentan in den Kommunen, die Aufnahme von Asylbewerber machen Zeltstädte und Container und sind organisatorisch am Limit. Wie viel Geld sollen wir denn da in so ein System pumpen? Entweder müssen wir mehr Unterkünfte bauen oder in unseren Verfahren extrem schneller werden. Beides kostet und exorbitant schießen die Kosten in die Höhe. Wie löst man diesen Sachverhalt auf? Wir bekommen noch nicht einmal 400.000 Sozialwohnungen gebaut, was das Ziel in einem Jahr war, wie sollen wir denn 680000 neue Leute jedes Jahr aufnehmen?
Das steht soweit ich mich erinnere den empirischen Messungen entgegen. Ich kann dir aber spontan auch keine gute Quelle unter die Nase halten. Lassen wirs dabei.
Das sind legitime Probleme und die Antworten darauf sind schwer. Besonders dann ist es aber mMn wichtig nicht einfach irgendwelche Worte herumzuwerfen. Der Kern des Problems ist mMn: Wir haben uns verpflichtet Menschen in Not zu helfen wenn sie zu uns kommen. Das steht so in userer Verfassung. Daraus ergibt sich ein Problem wenn wir dem ganzen nicht die finanziellen Mittel zur verfügung stellen die es braucht. Wir stehen jetzt an der Entscheidung ob wir unsere Werte aufgeben wollen oder ein wenig von unserem Wohlstand für unsere Werte opfern wollen. Wie du selber in einem anderen Kommentar festgestellt hast hätten wir noch einiges an finanzieller Kapazität wenn wir an die oft illegal angehäuften Vermögen der Superreichen gehen würden.
Die logistischen Fragen sind sicherlich wichtig und insbesondere zeitlich drängend, müssen aber eben hinter dieser Grundsatzfrage zurück stehen. Leider zögert sich die beantwortung dieser Frage immer wieder heraus und beantwortet sie damit auch schon ein Stück.
Vielleicht sollte man darauf hinwirken, dass die Leute die in der beschissensten Situation sind Hilfe erhalten, anstatt der Leute die in ihrem Land verhältnismäßig gut gestellt sind und nicht schutzbedürftig sind?
Das ist ne ziemliche Nichts-Aussage oder? Natürlich sollte man darauf hinwirken wenn man Entwicklungshilfe macht. Aber was genau siehst du da jetzt als Konsequenz?
Ein Teil der Menschen die Asyl beantragen fliehen vor relativer Armut in ihrem Land. Damit sie das machen können, müssen sie aber zwangsläufig nicht zu den ärmsten Personen in der Bevölkerung gehören.
Das System ist so vollkommen ineffektiv. Sinnvoller wäre es solche Leuten klar zu machen, dass es keine Perspektive für sie in Deutschland gibt. Stattdessen sollte man - wenn ich entscheiden dürfte - gerne viel mehr Personen auf sicherem Weg ins Land holen, die tatsächlich schutzbedürftig sind.
Es geht beim Asyl nicht primär um Schutz vor Armut. Wenn man sich mal anschaut woher die Menschen aktuelle kommen die tatsächlich Asyl beantragen [0]:
Das sind alles Länder aus denen man (auch) wegen Armut fliehen kann, Asyl bekommen die Menschen aber weil es in den Ländern für einige Menschen massive Gefährdungen gibt. Auch für Menschen die Geld haben.
Dazu kommen dann noch ca 60.000 Anträge von “sonstigen”. Da sind bestimmt auch die dabei, die du beschreibst. Das ist aber wenn man das mal zusammen rechnet ca ein Viertel aller Anträge und das auch nur wenn davon ausgeht, dass alle davon nur vor Armut fliehen und tatsächlich keine Aussicht auf einen Aufenthaltstitel haben.
Da würde ich dir vollkommen zustimmen. Eigentlich bräuchten wir geregelte Wege für Asylanträge und dann auch Einreise im Ausland. Denn es gibt ganz klar eine Ungerechtigkeit, dass sich nicht alle die gefährdet sind eine Flucht leisten können. Oder zu alt/krank/was immer sind um eine Flucht zu schaffen.
[0] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154287/umfrage/hauptherkunftslaender-von-asylbewerbern/
Also in Berlin dauert es locker mal 3-6 Monate, bis man einen Termin auf dem Amt bekommt.
D.h. sobald irgendwas mit der Karte nicht stimmt, sitzt man dann ggf. mehrere Monate ohne jegliches Geld dar, oder es müssen alle anderen Termine dann grundsätzlich verschoben werden, was bedeutet, dass die Verwaltung noch langsamer und noch ineffizienter wird.
Allein die Tatsache, dass künftig die Menschen jeden Monat zum Amt gehen müssen. Entweder müssen sie dafür persönlich bei einem Sachbearbeiter vorsprechen, der auch alle andere Informationen prüft, oder es gibt einfach einen Automaten und das Argument von “habhaft werden” entfällt komplett, weil dann eben jeder mit der Karte zum Automaten gehen kann.
Weißt du was dagegen die Kosten richtig krass drücken würde? Wenn man den Menschen nicht erst nach Jahren eine Arbeitserlaubnis gibt, sondern direkt. Dann können die, und ich weiß das klingt jetzt völlig ungewohnt und neu, dann können die nämlich ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten, zahlen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge und können auch soviel Geld an ihre Familien senden, wie noch übrig ist. Aber dann würde man sie ja wie Menschen behandeln und ihnen Würde geben. Und noch schlimmer, man würde den Arbeitsmarkt stabilisieren, der über die nächsten zwei Jahrzehnte jedes Jahre hundertausende Arbeitskräfte verliert.
Völlig richtig, das beste wäre, wenn man die Leute nicht in der Warteschleife “verschimmeln” lassen würde und sie einfach mal arbeiten lassen würde. Warum das in Deutschland so lange dauert, würde ich auch gerne mal wissen. Vielleicht erklärt mir das ja mal jemand vom Amt.
Hubert Aiwanger fordert genau das übrigens auch. Er will das um Leute mit geringen Kultur-, Rechts- und Deutschkentnissen direkt ausgebeutet werden zu lassen.
Das Asylrecht sieht vor, dass ein Asylantrag geprüft und darüber entschieden wird. Wenn Schutzgründe bestehen sollten die Person möglichst schnell integriert werden, wenn nicht dann möglichst schnell ausreisen bzw. abgeschoben werden.
Die aktuelle Verfahrenszeiten sind zu lange, weswegen die Leute ewig warten müssen, was schlecht ist.
Aber das kann man doch nicht machen! Man braucht die doch als Sündenböcke! Denkt denn niemand an die Kinder?