Fällt bald auch die letzte Bastion männlicher Dominanz? Um der völligen Gleichberechtigung einen weiteren Schritt näherzukommen, fordern mehrere feministische Gruppen die Einführung einer Frauenquote für Strafgefangene. Mit ihrer Hilfe soll die Zahl weiblicher Häftlinge bis 2024 schrittweise von 5,9 Prozent auf über 30 Prozent gesteigert werden.
Schade, dass die Realität das deutlich übertrifft:
https://en.wikipedia.org/wiki/Sentencing_disparity
Ich habe so schnell keine Daten für Deutschland gefunden, aber der Anteil der Frauen an den Gefangenen ist in den USA deutlich höher. Hier dürfte es also mindestens so schlimm sein.
Es ist aber auch verkürzt anzunehmen, dass die Unterschiede alleine aufgrund einer Bevorteilung / Benachteiligung auf Basis Geschlechts entstehen. Üblicherweise werden Dinge die Reue, Geständnisse, Chance auf Resozialisierung mit berücksichtigt und da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es dort im Durchschnitt sehr signifikante Unterschiede gibt.
Unabhängig davon warum es so ist, wünsche ich mir aber nicht mehr Frauen im Gefangnis, sondern weniger Männer im Gefängnis.
Ja, natürlich ist eine Korrelation nicht unbedingt eine Kausalität. Deshalb ist es ja so problematisch von rohen Zahlen (z.B. dem Frauenanteil in Vorständen) auf eine Diskriminierung zu schließen. Es ist fast unmöglich den “Diskriminierungsanteil” zu berechnen.
Wir haben hier allerdings schon eine bereinigte Form - 63% sind weniger als die 1495%, die wir bekommen, wenn man nur die Zahl der Menschen im Gefängis betrachtet. Insofern sollte man eine heftige Diskrimierung schon als Arbeitsthese benutzen.
Vielleicht sollte man öfter Justizias traditionelle Augenbinde benutzen. Je weniger irrelevante Informationen Entscheider:innen haben, desto weniger können sie diskriminieren. In einer digitalen Akte das Geschlecht und die Herkunft zu schwärzen ist ziemlich einfach.
Bei Gerichtsverfahren wäre das eigentlich auch durchaus machbar und angebracht die einfach voll digital ohne Präsenztermine zu machen, dann können solche Faktoren tatsächlich komplett anonymisiert werden. Und nebenbei könnte man das ganze wahrscheinlich auch komplett schriftlich machen was die Transparenz erhöhen dürfte.
Es klingt hilfreich, wenn man diese irrelevanten Informationen ausblendet, aber man verliert dann auch den Blick ins Gesicht der/des Angeklagten. Und auf Papier lügt jeder gut, noch besser, wenn er dabei direkt ChatGPT nutzen kann.
Lustigerweise könnte man den Schwur der ehrenamtlichen Richter so auslegen, dass sie den/die Angeklagte nicht ansehen dürfen:
Ja, damit schaltet man natürlich auch Dinge wie “Menschenkenntnis” aus, aber ich denke das ist eher ein positiver Faktor.
Anders als bei der sogenannten Gender Pay Gap, ist das bereinigt, wie in dem Wikipediaartikel steht:
Wohingegen es beim Gender Pay Gap eigentlich zwei gibt, nämlich
Sprich: Nur einen unbereinigten und kaum einen, den man nicht erklären könnte.
Hätte ich vllt dazu sagen müssen, aber ich hab mich bei meiner Antwort nur auf Deutschland bezogen, weil der Ursprungskommentar für die USA schon relativ konkrete Infos verlinkt hat
Naja, es ist so bereinigt, wie der kleinere Gender Pay Gap. Für den gibt es auch “diskriminierungsfreie” Erklärungen, wie z.B. besseres Verhandeln bei Männern, aber diese 1 bis 5 Prozent sind halt nicht erklärt und Diskriminierung ist da eine der Hauptverdächtigen. Außerdem ist z.B. fraglich, ob einige der Dinge, die rausgerechnet werden, nicht bereits Diskriminierung beinhalten.
Allerdings sind 63% natürlich eine andere Größenordnung als 1% bis 5%.
Unterschiede, die in der Sache liegen, oder in sexistischen Annahmen?
Beispiel Reue, sind Frauen reumütiger, oder wird ihnen die behauptete Reue einfach eher geglaubt?
Beispiel Resozialisierung, sind Frauen von Natur aus besser resozialisierbar, oder sind die Resozialisierungsangebote vlt. besser als bei Männern?
Falls es dazu Forschung gibt, hat diese kaum ihren Weg in den Diskurs gefunden, bzw. über die Frage warum Männer härtere Urteile als Frauen erhalten findet einfach kaum öffentlicher Diskurs statt.
Männer und Frauen behen statistisch gesehen auch eher unterschiedliche Verbrechen, das kann man nicht vergleichen. Siehe Sexualstraftäter, Gewaltverbrechen etc
Das ist da schon rausgerechnet. Sonst hätten wir Zahlen um die 1000%.