Die deutsche Regierung pocht auf konsequentes Vorgehen gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu wegen des Vorwurfs manipulativer Kaufanreize. “Spiele, Glücksräder, Rabatt-Countdowns et cetera suggerieren unglaubliche Rabatte und Schnäppchen”, sagte Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Was meint ihr, sind solche chinesischen Shoppingportale bedenklich oder praktisch? Bzw. was sollte geändert werden?
Ja. Und die zahlen auch noch keinen Zoll oder Umsatzsteuer. Dazu wird Null Komma Null auf Sicherheit (CE) und Gesundheit (Färbemittel, Weichmacher) geachtet. Das ist eigentlich verboten.
Aber der Scheiss kommt in solchen Massen, dass der Zoll dem einfach nicht mehr Herr wird. Sollte man verbieten. Halten sich nicht an Gesetze.
Und auch deshalb ist das so billig. Die unterlaufen jede Regulierung und produzieren natürlich auch noch ökologische Folgekosten in großem Ausmaß.
Aber diese Regelungen beruhen doch sicher auf Gegenseitigkeit.
Ich meine dass das so ist weil im Fall von Temu, Wish, AliExpress etc der Endkunde auch gleichzeitig Importeur ist. Dementsprechend wäre der Kunde selbst zuständig für die Einhaltung von Sicherheitsstandards, macht aber halt niemand. Als importeur haftet der Kunde übrigens auch für Schäden die durch unsichere Produkte entstehen.
Wegen Zoll: Man darf kleine Pakete im Wert von bis zu 150 Euro zollfrei verschicken und empfangen. Weil es keinen Zwischenhändler gibt, und die Kunden quasi nie über 150 Euro ausgeben, muss Temu keinen Zoll zahlen.
Das ist scheinbar ein wenig komplizierter, denn du bist nur Importeur, wenn du das im Ausland erworbene Produkt gewerblich weiterverwertest und „in den Markt“ bringst. Das kann auch schon ein Ausleihen beim Nachbarn sein. Ob ein Eigengebrauch als gewerbliche Verwendung gewertet werden kann, da gibt es noch keine Grundsatzurteile zu. Wer haftet also wenn dein Haus brennt, weil dein Temu Akkusauger über Nacht beim Laden verglüht. Also nix gewerblich und Markt.
https://www.mdr.de/ratgeber/lifestyle/temu-onlineshop-china-billigware-erfahrung-166~amp.html
Es wäre tatsächlich toll, wenn man dieser Situation noch entkommen könnte. Bei Amazon bestelle ich, wenn überhaupt, nur noch Marktplatz-Artikel von Händler:innen, die ich seit eh und je kenne (okluge & Co.). Selbst Stiftung Warentest meldet ja immer wieder, dass bei deren Testkäufen über Amazon erst einmal großzügig Fälschungen aussortiert werden müssen. Amazon sortiert nicht einmal Schrottware mit Brandgefahr unter dem eigenen Namen “AmazonBasics” aus.
Ladegeräte habe ich mir zuletzt von der Lidl-Eigenmarke “Tronic” bestellt, als ich ein wenig Smart Home-Gedöns brauchte. Die liefern zumindest die versprochene Ladeleistung ohne zu erhitzen zu nem sehr fairen Kurs und ich muss mir nicht ganz so sehr nen Kopf hinsichtlich Explosionsgefahr durch Plagiate machen.
Stecker, Kabel, etc. kommen bei lets-sell auf die Einkaufsliste und werden 1-2x im Jahr gesammelt bestellt. Der Aufpreis gegenüber der Bestellung aus Fernost ist schon sehr überschaubar.
Aber versandtechnisch auch hier der Wahnsinn: 5 Teile bei Lidl selbst bestellt - und es kommen 3 Pakete aus verschiedenen Standorten.