**Europa fördert Werke für Elektromobilität, die Umweltstandards reißen. Das Know-how bleibt in Asien. ExpertInnen fordern eine neue Subventionssystematik. **
ACC in Rheinland-Pfalz, Northvolt in Schleswig-Holstein, S-Volt im Saarland: All diese Batteriefabrikprojekte scheiterten zuletzt oder wurden aufgeschoben. Dabei sind sich Fachleute einig, dass eine Batterieproduktion in Europa fundamental ist, wenn die hiesige Automobilindustrie überleben will. Allerdings werden in der EU bislang Projekte gefördert, die Umweltstandards reißen und zudem dazu führen, dass die Investoren aus China oder Südkorea die Technologie bei sich behalten. Dies zeigt eine Studie der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E).
„Europa muss mehr sein als die verlängerte Werkbank der internationalen Batteriegiganten“, sagt T&E-Geschäftsführer Sebastian Bock. Die EU-Kommission müsse deshalb „sicherstellen, dass nicht nur Kapital, sondern auch Wissen und Technologie in Europa bleiben.“
Derzeit werden laut T&E 90 Prozent aller Batterien für Elektroautos und Stromspeicher in der EU von Herstellern aus Asien gebaut. 40 Prozent der bis 2030 in Europa geplanten Produktionsstätten gehören chinesischen oder südkoreanischen Unternehmen. Diese Dominanz bleibe, wenn sich die Ansiedlungspolitik in der EU nicht grundsätzlich ändert, so T&E.
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Batterieherstellung erfordert zwangsweise den Umgang mit vielen giftigen Chemikalien, bei denen man doch froh ist, die nicht hier zu haben. Sind Bitterfeld und Leuna schon vergessen?
Ist nicht bekannt, was z. B. China mit seiner Umwelt macht, um Werkbank für die Welt zu sein?
Man sollte sich im Klaren sein, dass solche Technologien nicht im großem Stil umweltfreundlich herstellbar sind.
Es werden laut der Studie sowohl umwelt- als auch sozialrechtliche Gesetze nicht eingehalten. Das geht sogar soweit, dass bei chinesischen Batterieherstellern in Ungarn “sklavenähnliche” Arbeitsverhältnisse herrschen. Das steht so im Report. So etwas hatte der chinesische Autohersteller BYD auch in Brasilien, weshalb die dortige Regierung auch die Fabrik geschlossen hat.
Zudem sind die Verträge derart ausgestaltet, dass das Know-how nach China abwandert, auch wenn es von der EU finanziert wird.