Eine neue Studie zeigt: Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich ein einfacheres, gerechteres Pfandsystem. Ein höherer Pfandbetrag könnte nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die soziale Lage vieler Flaschensammler verbessern.
Es ging speziell um Menschen, die bereits Flaschen sammeln. Das ist mir tatsächlich auch schon mal am Flughafen begegnet, dass ein Pfandsammler ausdrücklich nur Einwegflaschen wollte, weil es dafür 25 Cent statt 15 Cent gab und weil der nächste Getränkemarkt ein paar Kilometer entfernt vom Flughafen war.
Ich gönne ja jedem Flaschensammler seine paar Cent, aber als Lösung für soziale Probleme eine Pfanderhöhung zu fordern, ist wirklich komplett daneben.
Die allermeisten Getränke (mit Ausnahme von Wein, Sekt und Spirituosen) in Flaschen, Plastikbechern und Dosen (aber nicht in Tetrapaks, Pappverbunddosen und Beuteln) müssen bereits heute entweder Teil des Einweg- oder des Mehrwegpfandsystems sein.
Einweg-Pfand ist für mich auch nur eine Krücke, um das vermurkste Einzelhandels-System in Schach zu halten, das die billigen Einweg-Flaschen in riesigen Massen auf den Markt wirft. Für Deutschland war das aber ein Rückschritt, da wir schon sehr lange ein sehr gut funktionierendes Mehrweg-System haben.
Leider gibt es in Deutschland keine genormten Mehrwegverpackungen. Es gibt De-facto-Standard-Verpackungen, die Herstellerkonsortien gehören (die Wasserflasche mit den Perlen außen) und es gibt Verpackungen, die nur ein einzelner Hersteller nutzt (Bierflaschen mit geprägtem Herstellerlogo und so).
Genormt vielleicht nicht, aber Wasser- und Bierflaschen sind zum größten Teil in Quasi-Standard-Flaschen. Selbst die Hersteller von Milchprodukten haben inzwischen passende Formate gefunden. Für die typischen Standardgrößen gibt es bereits Lösungen, die Hersteller müssen sie nur nutzen.
Und dass es geht, wenn man will, sieht man an so Dingen wie bspw. Nüsse in den typischen 500g Joghurt-Mehrweg-Gläsern. Keine Ahnung, von wem diese Gläser verwaltet werden, vermutlich irgendein Molkerei-Verband, aber offensichtlich können sich auch Branchenfremde dort anschliessen.
Eigentlich müsste man nur bei den Standards angreifen, die sich schon etabliert haben, und die zur Norm erklären. Dann einfach die Hersteller zwingen, die genormten Mehrwegverpackungen zu benutzen. Sei es über Abgaben auf Einwegverpackungen, oder über Verbote. Wahrscheinlich werden Verbote besser funktionieren, denn Abgaben auf Verpackungsmüll (z.B. Grüner Punkt, Einwegpfand) werden einfach an die Kunden weitergereicht und in Kauf genommen.
Ich gönne ja jedem Flaschensammler seine paar Cent, aber als Lösung für soziale Probleme eine Pfanderhöhung zu fordern, ist wirklich komplett daneben.
Ich stimme dir zu, dass da nicht sonderlich gut nachgedacht wurde.
Für Deutschland war das aber ein Rückschritt, da wir schon sehr lange ein sehr gut funktionierendes Mehrweg-System haben.
Es war ein Rückschritt im Vergleich zum Anfang der 90er. Es war aber ein Fortschritt im Vergleich zur Praxis gegen Ende der 90er.
Aber korrekt, da wurde eine besonders discounterfreundliche Lösung akzeptiert, sodass Lidl eben weiter seine 10ct-Wasserflaschen produzieren konnte, dann eben mit 25ct Pfand dazu. Dadurch ist jedes Wasser in Mehrwegflaschen automatisch ins Luxussegment gerutscht, weil selbst die Nebenmarken das Drei- und Vierfache gekostet haben. Leider war das damals unter grüner Führung—jede andere Partei hätte aber wahrscheinlich einfach gar nichts gemacht.
Ein großer Teil der Verbrauchys hat dadurch, dass es auf beides Pfand gibt, bis heute den Unterschied zwischen Einweg und Mehrweg nicht verstanden. Insofern hat das Einwegpfand diese Verpackungsform auch legitimiert.
Genormt vielleicht nicht, aber Wasser- und Bierflaschen sind zum größten Teil in Quasi-Standard-Flaschen.
Mein Punkt war eher, dass, besonders seit den 2000ern, der Geltungsdrang einiger Marketingabteilungen sehr stark durchkommt und das Mehrwegsystem dadurch unnötigerweise teurer für alle Teilnehmer wird. (Vor den 2000ern hat Coca-Cola das auch schon gemacht, aber eben fast nur die.)
Mein Punkt war eher, dass, besonders seit den 2000ern, der Geltungsdrang einiger Marketingabteilungen sehr stark durchkommt und das Mehrwegsystem dadurch unnötigerweise teurer für alle Teilnehmer wird.
Deshalb von der Bierflasche bis zum Marmeladenglas einige Standardgefäße definieren an die sich alle halten können.
Das hätte auch den Vorteil dass man Gläser hätte, aus denen man auch den letzten Rest gut rauskratzen kann (looking at you Nutella)
Ich gönne ja jedem Flaschensammler seine paar Cent, aber als Lösung für soziale Probleme eine Pfanderhöhung zu fordern, ist wirklich komplett daneben.
Einweg-Pfand ist für mich auch nur eine Krücke, um das vermurkste Einzelhandels-System in Schach zu halten, das die billigen Einweg-Flaschen in riesigen Massen auf den Markt wirft. Für Deutschland war das aber ein Rückschritt, da wir schon sehr lange ein sehr gut funktionierendes Mehrweg-System haben.
Genormt vielleicht nicht, aber Wasser- und Bierflaschen sind zum größten Teil in Quasi-Standard-Flaschen. Selbst die Hersteller von Milchprodukten haben inzwischen passende Formate gefunden. Für die typischen Standardgrößen gibt es bereits Lösungen, die Hersteller müssen sie nur nutzen.
Und dass es geht, wenn man will, sieht man an so Dingen wie bspw. Nüsse in den typischen 500g Joghurt-Mehrweg-Gläsern. Keine Ahnung, von wem diese Gläser verwaltet werden, vermutlich irgendein Molkerei-Verband, aber offensichtlich können sich auch Branchenfremde dort anschliessen.
Eigentlich müsste man nur bei den Standards angreifen, die sich schon etabliert haben, und die zur Norm erklären. Dann einfach die Hersteller zwingen, die genormten Mehrwegverpackungen zu benutzen. Sei es über Abgaben auf Einwegverpackungen, oder über Verbote. Wahrscheinlich werden Verbote besser funktionieren, denn Abgaben auf Verpackungsmüll (z.B. Grüner Punkt, Einwegpfand) werden einfach an die Kunden weitergereicht und in Kauf genommen.
Ich stimme dir zu, dass da nicht sonderlich gut nachgedacht wurde.
Es war ein Rückschritt im Vergleich zum Anfang der 90er. Es war aber ein Fortschritt im Vergleich zur Praxis gegen Ende der 90er.
Aber korrekt, da wurde eine besonders discounterfreundliche Lösung akzeptiert, sodass Lidl eben weiter seine 10ct-Wasserflaschen produzieren konnte, dann eben mit 25ct Pfand dazu. Dadurch ist jedes Wasser in Mehrwegflaschen automatisch ins Luxussegment gerutscht, weil selbst die Nebenmarken das Drei- und Vierfache gekostet haben. Leider war das damals unter grüner Führung—jede andere Partei hätte aber wahrscheinlich einfach gar nichts gemacht.
Ein großer Teil der Verbrauchys hat dadurch, dass es auf beides Pfand gibt, bis heute den Unterschied zwischen Einweg und Mehrweg nicht verstanden. Insofern hat das Einwegpfand diese Verpackungsform auch legitimiert.
Mein Punkt war eher, dass, besonders seit den 2000ern, der Geltungsdrang einiger Marketingabteilungen sehr stark durchkommt und das Mehrwegsystem dadurch unnötigerweise teurer für alle Teilnehmer wird. (Vor den 2000ern hat Coca-Cola das auch schon gemacht, aber eben fast nur die.)
Deshalb von der Bierflasche bis zum Marmeladenglas einige Standardgefäße definieren an die sich alle halten können. Das hätte auch den Vorteil dass man Gläser hätte, aus denen man auch den letzten Rest gut rauskratzen kann (looking at you Nutella)